Nesting site

Serie 2005
5 photographs 120 x 60 cm
Lambdabelichtung in Holzrahmen

Nesting Site storage gregor Graf
Nesting Site washing facility gregor Graf
Nesting Site kitchen gregor Graf
Nesting Site bed gregor Graf
Nesting Site storage gregor Graf

1. shelf
2. washing facility
3. bed & TV
4. kitchen
5. storage

Das Projekt „Nesting Site“ von Gregor Graf, besteht aus fünf fotografischen Arbeiten und entstand in den Räumen eines leerstehenden und zum Abriss freigegebenen Hauses. Es zeigt eine leere und abgelebte architektonische Hülle voller Spuren, der das nahende Ende anzusehen ist. Die Räume boten ehemals, trotz der momentanen Trostlosigkeit, einst Platz für Menschen, deren Dinge und Lebensgewohnheiten. Obwohl beinahe nichts mehr von diesen Geschehnissen und Gegenständen zu sehen ist, schwingen diese in den Räumen nach.

Ein Tisch, Bett, Regal, Sessel, Kisten, Gebrauchsgegenstände… Mit Hammer und Meißel wurden diese Gegenstände als Arrangements aus den Wänden geschlagen und als Symbol für die flüchtige Inhalte festgehalten. Die gewählte Art der Bearbeitung geht auf die baulichen Gegebenheiten und den momentanen Zustand des Gebäudes ein. Ziegelsplitter und Putz fallen von den Wänden und bleiben auf dem Boden liegen – es bilden sich Risse. Verschiedene Mauerstrukturen und alte Farbschichten kommen zum Vorschein. Die Räume und die in den Putz geschlagenen Versatzstücke sind nicht ideal oder abstrakt – sie bilden einen Zusammenhang durch den künstlerischen Eingriff und der Sprache des Ortes.

Die fünf, in zwei Elemente geteilten Abbildungen sind somit plastische Gestaltung vor Ort und gleichzeitig künstlerisch, fotografische Dokumentation der Ergebnisse. Die eingemeißelten Gebrauchsgegenstände wurden nicht durch vorangegangene Recherchen festgelegt, sondern sind das Ergebnis einer Auseinandersetzung mit den vorgefundenen Räumen. Durch diese Art der Spurensicherung werden die Räume interpretiert und künstlerisch weiterentwickelt. Die Arbeiten sind das Resultat einer virtuellen Konstruktion und beschreiben eine mögliche fremde Vergangenheit.

english:

The project „Nesting Site“ by Gregor Graf, consisting of five photographic works, was created in the rooms of an abandoned house before its demolition. It shows an empty and broken architectural shell full of traces, whose end is obviously nigh. But in former times the rooms offered, in contrast to their current state of desolation, space for people, their belongings and habits. Although it is not possible to see these incidents and objects – it is possible to feel them.

A table, bed, shelf, chair, cases, objects of utility… With hammer and chisel the objects were gouged out of the walls as arrangements and were documented as a symbol for the fleeting content. The method used here reflects the structural condition and present status of the building. Pieces of brick and plaster are falling off the walls and lie on the floor – revealing cracks. Different structures of the walls and coatings appear. The rooms and the objects gouged in the plaster are not ideal or abstract – they form a coherence by artistic intervention and the language of the site.

Because of that, the five pieces divided in two are a plastic composition on location and at the same time artistic, photographic documentation of the results. The objects of use gouged out of the walls have not been defined by former research but by examination of the rooms as they were found. As a consequence of using this method the rooms are interpreted and further developed. The works are the result of a virtual construction and describe a possible foreign past.

nesting site maerz Gregor Graf

Installation view, Künstler- und Künstlerinnenvereinigung Maerz

 

 

Vielen Dank an die Firma AREV Immobilien die die Räumlichkeiten für dieses Projekt zur Verfügung gestellt hat.
Ebenso vielen Dank an Josef Schöbinger und Katharina Lackner für Ihre wertvolle Hilfe.