VON ÜBERALL QUERT EIN WEG DEN RAND


a project by Gregor Graf & Clemens Bauder,
realised for the exhibition "Rand" / afo oberösterreich, 2015
curated by Dagmar Schink & Franz Koppelstätter

Also partly shown at 3 +1 CONTEMPORARY ART Gallery / Lisbon, 2016
"Poetics of Space", curated by Luisa Santos.

all drawings Gregor Graf


Gregor Graf staircase

Gregor Graf mountains

gregor graf 3+1 gallery

exhibition view at 3 +1 CONTEMPORARY ART Gallery / Lisbon, 2016 / with Tersa Braula Reis (object and video) / photo: Joao Ferro Martins
photograph in the foreground: "In Wood And Hay", Gregor Graf 2016



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Von überall quert ein Weg den Rand.


Ihren Ausgangspunkt nahm Gregor Grafs und Clemens Bauders Projekt in der Fragestellung nach dem Rand der Stadt, einem Gebiet, das sich nicht so einfach festmachen lässt, wie es auf den ersten Blick scheint. Wie schaut es am Stadtrand von Linz aus? Was, wenn überhaupt, unterscheidet ihn von den benachbarten Bereichen? Könnte man, ohne sich auf GPS, Landkarten und Ortstafeln zu verlassen, feststellen, wo sich der Rand befindet?
Der Annahme folgend, dass sich keine klare Grenze fest­ machen lässt, sondern sich durch die Überlagerung von Stadt und Umland ein spannendes Areal eröffnet, haben sich die beiden Künstler auf Entdeckungsreise begeben. Zu Fuß, um im Schritttempo den Eindrücken mehr Raum in der Wahr­ nehmung zu geben. Für ihre neue Arbeit „Von überall quert ein Weg den Rand.“ spüren Clemens Bauder und Gregor Graf Phänomenen am Übergang von urbanen zu ruralen Strukturen nach. Festgehalten wurden diese in feinsinnigen Skizzen, Fotografien und Textfragmenten. In dieser Ausgabe von Nachsatz zeigen wir einen Ausschnitt der entstandenen Materialien.
Ihr schweifender Blick hat Wunderbares und Wunderliches zu Tage gebracht. Sie wecken nicht nur die Neugierde in uns, sie rühren auch an Erinnerungen, machen sichtbar, was uns zu­ nehmend Wahrnehmungsmüden oft nicht mehr auffällt. Sie erschließen uns einen Blick auf unbeachtete Architektur und personalisierte Raumsysteme, auf Alltägliches, uns Umge­ bendes, immer mit der Qualität, unsere Raumwahrnehmung zu verändern.
Die Präsentation der unterschiedlichen Formate fügt sich in einer Projektion, die an eine Diaschau erinnert, nicht nur in­ haltlich, sondern auch formal zu einem Ganzen. Einerseits stellte der Diavortrag eines der gängigsten Mittel zur Visu­ alisierung von Reiseberichten dar, andererseits schafft die Digitalisierung von Schrift, Zeichnung und Fotografie eine wertfreie, deskriptive Darstellung. Als Projektionsfläche dient eines von zwei identischen Holzobjekten, die in ihrer Gestal­ tung an Plakatwände erinnern. Um die Größenverhältnisse nicht aus den Augen zu verlieren, lehnt wie zufällig eine Messlatte an der zweiten Stellwand.
Clemens Bauder und Gregor Graf haben sich bei ihren Ausflü­ gen zum Wechselspiel von Gebautem und Gewachsenem die Zeit genommen, den Weg, die Straße, den Pfad zu verlassen. Es hat sich gelohnt – wir empfehlen die Nachahmung!
(Text: Dagmar Schink & Franz Koppelstätter)



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